Das Jahr auf dem Blog beginnt mit einem Beitrag, den ich fast eins zu eins so auch zu Beginn des nächsten Jahres schreiben könnte. Mein Aufruf zu mehr Achtsamkeit und Gelassenheit hat hoffentlich die ein oder andere inspiriert manchmal etwas ruhiger und entspannter zu handeln, denn wir können tatsächlich vieles nicht ändern.
Im neuen Jahr setzten wir außerdem die von Meli so wundervoll geschriebene Serie zu windelfrei fort und berichteten beide, wie wir mit unseren ersten Kindern windelfrei lebten und erlebten, von einem Weg zum inneren Frieden bei völliger Hoffnungslosigkeit, sowie den fast gleichen Worten Baby und Pipi bei einer zweijährigen.
Der Februar stand unter dem Zeichen unserer ersten Blogparade, die uns beiden sehr viel Freude bereiet hat und die vor allem für unsere Kinder etwas wundervolles hervorgebracht hat, Liebesbriefe an unsere Kinder. Die Blogparade lief unter dem #liebesbriefanskind. Es war schön zu sehen, wie auch andere Liebesbriefe entstanden sind und wie Eltern sich Gedanken gemacht haben, was sie an ihren Kindern besonders lieben. Denn seien wir mal ehrlich, reden wir mit anderen über unsere Kinder erzählen wir viel von unseren Sorgen und Problemen, seltener aber von dem, was unsere Kinder ausmacht, was sie besonders macht und was wir an ihnen ganz besonders toll finden.
Einen der wertvollsten Beiträge in diesem Jahr hat Meli Anfang Februar geschrieben, über den Krieg in unseren Herzen, wie wir immer wieder gegen unsere eigene Erziehung und negative Glaubenssätze ankämpfen. Ein Plädoyer für mehr Liebe und Augenhöhe und gegen Strenge und „Weil man das so macht“ Argumente.
Im März starteten wir eine neue Serie mit dem Namen „Natürlich Schwanger„, denn genau das waren wir ja beide in diesem Jahr und so war es uns besonders wichtig über dieses Thema zu schreiben. Darüber, dass alle Frauen eine Wahl haben, wie sie ihre Schwangerschaft und auch später die Geburt erleben wollen. Darüber, was es braucht um sich gut auf das Kind vorbereiten zu können und was es überhaupt für das Kind braucht. Und darüber, wie viel Angst immer noch in der Schwangerschaft verbreitet wird. Uns ist es wichtig den Frauen Mut zu machen diesen natürlichen Prozess zu genießen und selbstbestimmt durch die Schwangerschaft zu gehen.
Der März bringt außerdem jedes Jahr zwei Tage mit sich, die zumindest bei mir immer wieder für Gesprächsstoff sorgen und so entstanden in dieser Zeit meine Beiträge zum Weltfrauentag, mit einem Plädoyer für mehr Offenheit für alle, und zum Welt-Down-Syndrom Tag. Besonders letzteres war mir in meinem damals schwangeren Zustand sehr wichtig, da ich mir anhören musste wie leichtsinnig ich wäre keine weiteren Untersuchungen machen zu lassen und Gefahr laufe ein behindertes Kind zu bekommen. Ja und?
Die Bücher von Jesper Juul und sein Aufruf in Beziehung mit den Kindern zu gehen statt zu erziehen inspirierte uns zu einer weiteren Beitragsreihe „Beziehung statt Erziehung„. Meli schrieb wundervolle Beiträge über die Ja-Umgebung, wie wir ja statt nein sagen können, wie Kinder sich entwickeln und wie wir sie in dieser Entwicklung auf Augenhöhe begleiten können.
Ende April packte mich mal wieder die Wut, weil der Umgang vieler Mütter untereinander nicht sehr wertschätzend ist. Gerade Mütter mit Schreibabys hören Dinge, die sehr verletzend sind. Sind die sogenannten Mommy Wars nicht schon unter normalen Bedingungen schlimm genug, geben sie einer verzweifelten Mutter mit einem Baby, dass dauerhaft schreit, nochmal richtig einen Schlag mit. Genau darüber musste ich schreiben, denn es ist so viel wertvoller der anderen Mutter die Hand zu reichen und zu sagen, dass man da ist und sich die Sorgen und Nöte anhört.
Da Meli und ich nicht nur im vergangenen Jahr viel gelesen haben, sondern schon einige Zeit die „guten Erziehungsratgeber“ verschlingen, kam uns Anfang Mai die Idee, eine komplett neue Kategorie einzuführen, den Buch-Mittwoch. Gestartet sind wir mit dem tollen neuen Buch „Die Tyrannenlüge“ von Julia Dibbern und haben im laufe des Jahres noch viele weitere Beiträge geschrieben. Hierbei fällt ein Beitrag etwas aus dem Rahmen, denn ich habe den Buch-Mittwoch genutzt um meine Auseinandersetzung mit dem Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ zu veröffentlichen, in der Hoffnung möglichst viele Eltern zu erreichen und darzulegen, warum die in dem Buch beschriebene Methode schlecht für alle Beteiligten ist. Besonders gefreut haben wir uns über die zahlreichen Rezensionsexemplare für unseren Buch-Mittwoch und möchten besonders dem Kösel-Verlag danken.
Anfang Juni setzten wir uns auf dem Blog auch noch einmal mit dem Dorf auseinander, dass es bekanntlich braucht um ein Kind großzuziehen. Wir haben darüber geschrieben wie das Dorf entstehen kann und wer Teil des Dorfes sein kann, aber auch darüber, dass die Kleinfamilie nicht funktionieren kann.
Ende Juni nahmen wir ein Thema auf, dass für mich wieder sehr aktuell geworden war, das Stillen. Meli berichtete von ihrem Stillstart, der alles andere als leicht gewesen war und ich darüber, wie Tandemstillen aussehen kann, wenn das eine Kind zwar noch Muttermilch trinken möchte aber das saugen an der Brust verlernt hat.
Nachdem wir zu Beginn des Jahres über eine natürliche Schwangerschaft geschrieben hatten, war es uns wichtig auch über eine natürliche Geburt zu schreiben, hatten wir uns doch beide in diesem Jahr noch einmal intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Uns war und ist es wichtig mit diesen Beiträgen Frauen die Angst vor der Geburt oder dem Wochenbett zu nehmen. Sie sollen zeigen, dass Geburt ein tolles und wundervoll einzigartiges Erlebnis ist. Wir möchten jede Schwangere dort draußen bestärken ihren Weg zu gehen, für ihre Wünsche unter der Geburt einzustehen und die Geburt zu erleben, die sie sich gewünscht hat. Mir ist es in einem zweiten Anlauf tatsächlich gelungen, die Geburt des Sohnes war sehr entspannt.
Auch die Vorbereitung auf die Geburt ist wichtig, um ein tolles Geburtserlebnis haben zu dürfen und um die Kraft zu haben zu sagen, wie es laufen soll, was man möchte und was nicht. Meli hat sich auf ihre Geburt mit einem Hypnobirthing-Kurs vorbereitet und hat darüber einen Erfahrungsbericht geschrieben. Und genau dieser Kurs, die Haltung des Hypnobirthing haben Meli geholfen die viel zu frühe Geburt ihres Sohnes als ein selbstbestimmtes Erlebnis wahrzunehmen, obwohl alles anders kam als sie es sich vorgestellt hatte.
Da für uns beide das Thema stillen wieder aktuell war, erinnerte Meli sich an einen Beitrag, den sie schon vor einiger Zeit verfasst hatte, der aber wirklich gut passte, er drehte sich um die Frage, wie viel so ein Stillkind kostet, wie viel es also trinkt. Es sind enorme Mengen, die dort zusammen kommen und die unsere Körper produzieren.
Noch vor meinem zweiten Mutterschutz wusste ich, dass ich noch einmal das Thema „Mama arbeitet“ aufgreifen musste, denn ich hatte noch so viel zu sagen. Und so berichtete ich im Oktober noch einmal darüber, wie entsetzt immer wieder Menschen reagierten, wenn sie hörten, dass auch der Mann Elternzeit genommen hat und sogar länger Elterngeld bezogen hat. Ich schrieb über Emanzipation und über den Rückschritt und darüber, dass es doch noch sehr üblich ist die Väter arbeiten zu lassen, während alle anderen daheim sind.
Anfang November fuhr ich gemeinsam mit einer Bekannten zum Babyschwimmen und wie das so ist mit kleinen Kindern im Alter von einem halben Jahr, sprachen wir sehr schnell über den Schlaf der Babys. Ihre Fragen inspirierten mich zu zwei Beiträgen über das Schlafverhalten von Babys und wie es uns gelingen kann dieses Verhalten zu akzeptieren.
Den Advent haben wir dieses Jahr bewusst genutzt noch einmal kleine Impulse zu geben, ganz im Sinne von Slow Family Life. Denn wann wenn nicht jetzt ist es an der Zeit zu entschleunigen und das Jahr Revue passieren zu lassen.
Wir bedanen uns bei allen Lesern unseres Blogs. Bei all den Menschen, die uns täglich begleiten, die unser Dorf sind. Bei all denen, die Fragen stellen und die uns Feedback geben. Bei all den Menschen, die wundervolle Bücher schreiben, die uns immer wieder Ideen und ganz viele Erkenntnisse liefern.
Ein ganz tiefes und von Herzen kommendes Danke aber geht an Meli, die meine verrückte Idee einen Blog zu schreiben nun schon eineinhalb Jahre mitträgt. Ohne dich wäre es hier nur halb so schön.