In ihrem neuen Buch „Erziehen ohne Schimpfen“ regt Nicola Schmidt zu einer 21 Tage Challenge an. 21 Tage ohne Schimpfen, für manch einen mag das einfach klingen, für andere ist es eine schiere Herausforderung. Zum Glück lässt Nicola den Leser mit dieser Challenge nicht alleine und so versendet das artgerecht-Projekt einen passenden Newsletter. Ich habe in der ersten Runde mitgemacht und war ganz zufrieden mit mir.
Die Ausgangslage
Viele Eltern kennen die Müdigkeit, die den ganzen Tag bestimmt. Oft wissen Eltern nicht mehr warum sie gerade genau das tun, vergessen immer wieder Dinge zu erledigen oder fragen sich gar, wie sie an einen anderen Ort gekommen sind. Mir geht es nicht anders, ich bin so müde, dass ich sogar Zucker in meinen Kaffee anstatt den meines Mannes gebe und das gleich darauf wieder vergesse, ihm versichere er habe genug Zucker im Kaffee und nicht frage, warum meiner so merkwürdig schmeckt.
Müdigkeit führt bei mir dazu, dass ich schneller gereizt bin und leider auch schneller aus der Haut fahre. Und wenn dann auch noch die Kinder müde sind, passiert es schnell, dass es explodiert.
Vor der Challenge bin ich leider regelmäßig laut geworden. Häufig am Abend, wenn die Tochter vor Müdigkeit nicht mehr kooperieren konnte und nur noch Quatsch im Kopf und Hummeln im Hintern hatte. Der Sohn lässt sich davon gerne anstecken und so war es für uns alle ein Kampf abends zur Ruhe zu kommen.
Ich wusste, dass mein Verhalten nicht in Ordnung ist und bemühte mich immer wieder, nicht laut zu werden. Doch spätestens wenn mir die Tochter ihren Zahnpastaschaum auf die Hand spuckte war es vorbei. Und deswegen kam die Challenge für mich auch so passend.
Mein Fazit zur Challenge
Habe ich es geschafft und habe 21 Tage lang nicht geschimpft? Nein, ich habe es nicht geschafft und man könnte nun sagen, dass ich versagt habe. Habe ich aber nicht, denn auch wenn ich geschimpft habe, es hat sich so viel getan.
Ich werde nicht mehr laut, vor allem die Abende sind entspannter und ich bremse mich, wenn ich mich beim schimpfen erwische. Aber ich stehe auch für mich und meine Bedürfnisse ein, sage was ich brauche und habe den Wunsch nach einer neuen Abendroutine endlich ausgesprochen.
Und genau das haben wir nun, eine neue Abendroutine, die uns so viel Ruhe, Kraft und Zeit bringt. Die Morgenroutine ist auch anders und doch gleich und ich bin sicher, dass sie sich in den nächsten Wochen noch ändern und festigen wird.
Wahrscheinlich werde ich die Challenge nochmal durchlaufen und die Mails ein zweites, drittes, viertes Mal lesen. Ich habe diesmal durch kleine Veränderungen so viel für mich, aber auch für den Mann und die Kinder bewirken können.
Meine neue Morgenroutine
Durch die Challenge habe ich angefangen über meine Morgenroutine nachzudenken. Für mich kam das sehr passend, denn der Arbeitsbeginn bei einem neuen Arbeitgeber stand kurz bevor.
Ich bin ein Morgenmensch und habe kein Problem früh aufzustehen. Deswegen tue ich das auch wieder, mache ein wenig Haushalt, aber nutze auch die Zeit für mich. Ein großes Glas Wasser trinken, das mache ich jetzt schon jeden Morgen, vielleicht Yoga, vielleicht lesen, vielleicht einfach fünf Minuten länger duschen.
Was sich aber jetzt schon verändert hat ist mein Handykonsum. Das Handy habe ich nachts im Flugmodus und schalte diesen nun erst aus, wenn die Kinder aus dem Haus sind oder ich mich auf den Weg mache. So bin ich morgens ganz da, kann den Kindern zuhören und habe tatsächlich mehr Zeit.
Unsere neue Abendroutine
Im Rahmen der Challenge habe ich dem Mann vorgeschlagen unseren Abend zu überdenken. Oft mag er solche Vorschläge nicht, doch diesmal hat er sich drauf eingelassen und siehe da, es ist viel ruhiger und entspannter.
Wir schauen, dass wir nicht zu spät essen. Der Mann kocht, ich spiele mit den Kindern, lese vor oder schaue mit ihnen Fernsehen. Bevor wir essen räumen wir gemeinsam auf. Jeder so wie er kann. Aktuell bedeutet das noch, dass ich den Hauptteil erledige. Doch das ist in Ordnung.
Während dem Essen erzählen wir vom Tag, was schön war und was eben nicht. Das tut uns Erwachsenen gut, denn oft haben wir den Tag über nur das gesehen, was uns stresst, ärgert oder frustriert.
Nach dem Essen liest einer von uns den Kindern vor während der andere die Küche aufräumt. Der Sohn will oft noch spielen, hat auch noch gar nicht das Durchhaltevermögen so lange zuzuhören. Und so lesen wir oft erst beiden und dann nur noch der Tochter vor, während der Sohn noch eine runde in der Spieleküche kocht.
So aufgefüllt und runtergefahren fällt es den Kindern leichter ins Bett zu gehen. Denn müde sind sie, das sagen bzw zeigen beide auch. Und wir Eltern wissen, dass wir nach der Einschlafbegleitung nicht mehr aufräumen müssen, sondern uns direkt auf dem Sofa treffen können.
Ich finde es super, dass ihr diese
Challange gemacht habt. Und die neue Routine klingt wirklich sinnvoll. 😊
Haben deine Kids was zu deinem neuen Verhalten gesagt? Lg
LikeLike
Meine Kinder sind mit einem und drei Jahren ja noch sehr klein, so dass sie dazu noch nichts sagen. Ich merke aber an beiden, dass sie entspannter sind und wir vor allem abends viel besser die Kurve bekommen. Da taucht dann nochmal Kooperationsbereitschaft auf, wo ich keine mehr erwartet hatte.
LikeLike