Betreung – Die richtige Betreung finden

Es ist ein viel diskutiertes Thema, die Betreung des eigenen Kindes durch eine andere Person als die Eltern. Oder sogar die Betreung durch eine andere Person als die Mutter. Doch viele Lebensumstände machen es nötig, dass ein Kind „fremd“ betreut wird. Das kann sein, weil beide Eltern wieder arbeiten müssen oder wollen. Das kann aber auch sein, weil die Eltern gesundheitlich nicht in der Lage sind das Kind angemessen zu betreuen. Es kann noch so viele andere Gründe haben. Doch immer stellt sich die Frage, wie finde ich die richtige Betreung für mich und mein Kind? Ist eine Tagesmutter grundsätzlich besser als ein Kindergarten oder eine Kinderkrippe? Wie groß darf die Gruppe sein und wie viele Kinder sollten auf eine Betreungsperson kommen?

Wie immer gilt, viele Menschen, viele Meinungen. Ganz wichtig bei der ganzen Debatte, nicht jeder hat die gleiche Meinung und nicht jedes Modell passt für jedes Kind. Es gibt Kinder, die regelrecht aufblühen, wenn sie viele Kinder und ganz viel Trubel um sich haben. Dann gibt es wiederum Kinder, die mit einer großen Anzahl an anderen Menschen überfordert sind. Es gibt Kinder, die es schaffen sich jeden Tag neu auf fremde Erwachsene einzulassen und es gibt Kinder, die genau den einen Lieblingsbetreuer jeden Tag um sich haben müssen.

Betreung im Dorf

Eine der ersten Fragen, die auch wir in Beratungen immer wieder stellen, wenn eine Mutter oder ein Vater zu uns kommen, die mit der Betreung des Kindes völlig überlastet sind, lautet: Gibt es in deinem Dorf, also in deinem nahen Umfeld jemanden, der dir helfen kann und das Kind für ein paar Stunden oder so lange wie es für dich nötig ist betreuen kann?

Diese Frage kann man sich aber nicht unbedingt nur stellen, wenn man dringend Hilfe benötigt, sonder auch dann, wenn eine Betreung notwendig ist. Hierbei ist aber ganz wichtig diese Art der Betreung nicht zu erzwingen, da sie einem am einfachsten oder nächsten erscheint oder um eine Betreung durch eine (erstmal) fremde Person zu umgehen. Außerdem ist es wichtig auch hier die Bedürfnisse aller zu berücksichtigen. Es sollte vorher genau besprochen werden, wie die Betreung gestaltet werden kann.

Hat man eine Person oder auch mehrere in seinem Dorf, die diese Betreung übernehmen kann, kann das oft eine sehr wertvolle Sache sein. Für viele Familien ist dies auch die beste und einfachste Form der Betreung, da das Kind die es betreuende Person bereits kennt.

Betreung durch eine Tagesmutter

Tagesmütter gibt es heute unglaublich viele und das ist auch gut und notwendig. Es gibt viele Tagesmütter, die eine sehr liebevolle Umgebung für die Kinder schaffen, die sie betreuen und die nach bedürfnisorientierten Grundsätzen handeln. Doch leider gibt es auch immer noch sehr viele Tagesmütter, die sehr klassisch erziehen und oft einfach nur ihr Ding durchziehen.

Eine gute Tagesmutter, die zur Überzeugung der Eltern passt und die das Kind akzeptiert und mag, ist ein Glücksgriff und sehr wünschenswert. Von solch einem Betreungsverhältnis kann ein Kind nur profitieren und es erweitert den Kreis seiner Bezugspersonen um eine weitere wertvolle Person.

Leider machen aber immer wieder Eltern auch sehr negative Erfahrungen mit Tagesmüttern, so wie zum Beispiel Meli, die ein Fiasko mit der U3 Betreuung erlebte. Viele Tagesmütter betreuen die Kinder in ihren eigenen vier Wänden, was grundsätzlich kein Problem sein sollte, geben dort den Eltern aber kaum Einblick in die Räumlichkeiten oder den Ablauf.

Für mich ein weiterer negativer Punkt: Die Tagesmutter ist den ganzen Tag mit bis zu fünf Kindern unter drei Jahren alleine. Geht sie zur Toilette, sind die Kinder sich selbst überlassen. Sie hat in der Regel niemanden, der ihr helfend zur Seite steht oder der ein weinendes Kind übernehmen kann, während sie ein anderes wickelt oder selbst für sich sorgt. Vielen Tagesmüttern mag dieser Spagat gelingen und viele Tagesmütter nehmen aus diesem Grund auch oft weniger als die maximale Anzahl an Kindern an.

Positiv zu bewerten bei einer Tagesmutter ist aber in jedem Fall die kleine Gruppengröße und die immer gleich bleibende Bezugsperson. Dies ist in einem Kindergarten oder einer Krippe oft nicht zu schaffen.

Viele Tagesmütter arbeiten mittlerweile auch in Einrichtungen zusammen, eine tolle Idee. So kann der vertraute Rahmen gegeben bleiben, aber die Entlastung durch eine weitere Person ist gegeben. Auch bietet dies oft die Möglichkeit, größere Räumlichkeiten zu schaffen.

Bei der Betreuung durch eine Tagesmutter muss man sich auch immer die anfallenden Kosten vor Augen halten. Viele Tagesmütter arbeiten in Kooperation mit der jeweiligen Stadt oder Gemeinde, so dass Zuschüsse bezahlt werden können. Doch das ist nicht immer der Fall und somit kann ein guter Platz bei einer Tagesmutter bis zu 1000 Euro im Monat kosten. Geld, dass erstmal erwirtschaftet werden will.

Kindergarten oder Kinderkrippe

Der Horror vieler Eltern ist der Kindergarten oder eine Kinderkrippe. Immer wieder machen Horrorgeschichten die Runde von Kindern, die völlig verstört aus solch einer Einrichtung nach Hause kamen oder die stundenlang mit vollen Windeln in ihrem eigenen Dreck saßen. Oft hört man, dass der Umgangston rau ist und die Eingewöhnung kurz. Das ist abschreckend, entspricht aber leider noch viel zu oft der Wahrheit.

Doch es geht auch anders, wie unser Beispiel zeigt. Kindergarten muss nicht heißen, dass viele Kinder an einem Ort von sehr wenigen Betreuungspersonen betreut werden. Kindergarten muss nicht heißen, dass dort Betreuungspersonal ist, dass seinen Job nicht aus Liebe zu den Kindern macht, sondern um einen Vertrag zu erfüllen. Kindergarten muss nicht bedeuten, dass die Bedürfnisse der Kinder übergangen werden.

Kindergarten bedeutet aber oft, dass viele Kinder auf einem Fleck sind. Es ist oft laut und chaotisch, was gerade für kleinere Kinder eine riesige Herausforderung ist. Kindergarten kann bedeuten, dass ein Kind sich schnell an neue Situationen gewöhnen muss und das dies dem Kind nicht gut tut.

All dies gilt es abzuwägen, wenn man sich für oder gegen einen Kindergarten entscheidet. Oft hat man hier aber keine Wahl und in ganz schlimmen Fällen muss man genau den Kindergarten nehmen, den die Stadt oder die Gemeinde vorschlagen, damit man überhaupt einen Platz bekommt.

Hat man aber die Möglichkeit zu wählen, würde ich jeder Mutter und jedem Vater raten davon Gebrauch zu machen und eine Wahl nicht übers Knie zu brechen. Denn es gibt sie noch, die schönen Kitas, die sowohl für die Eltern als auch für das Kind passen. Wir hatten Glück und haben solch eine zugeteilt bekommen.

Es gibt nicht „die“ ideale Betreuung

Die ideale Betreuung gibt es nicht. Auch die Betruung nur durch die Mutter ist, meiner Meinung nach, nicht ideal, denn viele Mütter gelangen dadurch an den Rand des Belastbaren oder darüber hinaus.

Bei der Wahl der Betreuung lohnt es sich in jedem Fall genau hinzuschauen. Abzuwägen was dem Kind gut tut und mit welcher Lösung wir uns am Besten fühlen. Alternativen anschauen, Fragen zu notieren und bestimmte Kriterien aufstellen. All das kann helfen eine gute Betreuung zu finden. Eine, die uns entlastet und dem Kind gut tut.

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