Die spinnt ja wohl!

Getuschel auf dem Spielplatz, Flüstern hinter mir im Einkaufszentrum, Kopfschütteln der Nachbarn, Empörung, Schadenfreude, Verachtung, Unverständnis.

Was ist passiert?

Ich war mit meinem Kind unterwegs. Einem kleinen Menschen, der seine eigenen Vorstellungen verwirklichen darf, solange er niemanden gefährdet.

Er darf barfuß im Biergarten und auf dem Spielplatz herum toben, wenn er seine Schuhe gerade als unbequem empfindet. Ob es zu warm oder zu kalt ist, weiß er selbst am Besten. Das Risiko, dass er sich verletzen könnte tragen wir, da uns die Möglichkeit der Verletzung weniger schlimm erscheint als unser Kind zu zwingen, seine Schuhe anzubehalten, wenn er das nicht möchte. Allerdings schauen wir schon, wo er barfuß läuft und falls es uns zu gefährlich erscheint waren Lederpuschen bisher ein guter Kompromiss.

Ebenso gehen wir auf seine Wünsche ein,  Wenn er kein T-Shirt oder keine Hose tragen möchte. Letzte Woche an einem Nachmittag im Frühherbst wurden die ersten Kinder mit Schal, Mütze und Jacke (unter Protest) auf den Spielplatz geschickt währen unser Sohn noch „oben ohne“ unterwegs war.

Beide Situationen hatten gemeinsam, dass Menschen in nächster Umgebung mehr oder weniger deutlich zu verstehen gegeben haben, dass bei uns ja wohl etwas nicht stimmt. Die Mutti, die ihrem Kind unter Drohungen eine Jacke aufzwängt ist auf unseren Spielplätzen akzeptierter als eine Mutter, die ihr Kind selbst entscheiden – andere würden sagen: gewähren – lässt.

In solchen Momenten wünsche ich mir nichts mehr als dass alle Mamas jeden Tag nur einmal weniger eine andere Mutter bewerten, verurteilen und abstenpeln mögen. Das würde allen Müttern, allen Kindern und unserer ganzen Gesellschaft wirklich gut tun.

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