Buch-Mittwoch: Jean Liedloff – Auf der Suche nach dem verlorenen Glück

Ich weiß nicht, ob ich vorher schon ein Buch gelesen habe, dass mich so oft hat nicken lassen, weil ich die dort beschriebenen Aussagen zu 100% teile wie Auf der Suche nach dem verlorenen Glück von Jean Liedloff.  Der Untertitel „Gegen die Zerstörung unserer Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit“ beschreibt vielleicht sogar noch viel besser um was es in diesem Buch geht.

Jean Liedloff lebte selbst einige Jahre bei den Yequana-Indianern und erkannte sehr schnell, dass ihr glückliches Leben im Umgang mit ihren Kindern begründet liegt. Sie zeigt in ihrem Buch auf, dass die Yequana auf die natürlichen Bedürfnisse ihrer Kinder eingehen, etwas was wir in der westlichen Welt völlig verlernt haben.

 

Das Kontinuum-Konzept

Liedloff entwickelte das Kontinuum-Konzept, nachdem kleine Kinder und Babys eigentlich nicht viel brauchen um sich zu gesunden und glücklichen Erwachsenen zu entwickeln. Eine der wichtigsten Erkenntnisse ist der ständige Körperkontakt des Kindes zu seiner Bezugsperson bzw. zu seinen Bezugspersonen. Die Yequana tragen ihre Kinder fast dauerhaft am Körper, sie stillen nach Bedarf und sie schlafen mit den Kindern in einem Bett. Das ist in der westlichen Welt, und zum Erscheinungsdatum des Buches noch mehr, etwas was völlig verloren gegangen ist. Eigentlich wünschen sich fast alle Eltern ein ruhiges Baby, dass man in Kinderwagen, Laufstall oder Bett ablegen kann und das nach festen Zeiten fest vorgegebene Protionen Milch trinkt. Auch das ist etwas überspitzt, aber leider doch noch immer die Erwartung vieler Menschen. Hierzu schreibt Liedloff:

Babies sind in der Tat zu einer Art Feind geworden, den die Mutter besiegen muss.

 

Fachliteratur, die sich lohnt gelesen zu werden

Jeder, der seine Kinder auch nur ein wenig bedürfnisorientiert wachsen lassen möchte, sollte dieses Buch lesen. Einfach zu lesen ist es nicht, denn es ist in der Tat Fachliteratur und so habe ich mich an manchen Stellen etwas schwer getan (Morgens um sechs Uhr in der Bahn…). Aber es ist auch ein Buch, dass einem so viel gibt und das Mut macht, dass der Weg, den ich gehe, genau der ist, der meine Tochter glücklich machen wird. Und um allen Gegnern, die meinen dass die Kinder verwöhnt werden, den Wind aus den Segeln zu  nehmen, folgendes Zitat:

Überbeschützt und geschwächt ist ein Kind, dem ständig von einer übereifrigen Mutter die Initative entrissen wurde; nicht aber das Kind, das in den ersten wichtigen Monaten, als es dies brauchte, auf Armen getragen worden ist.

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